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Jahresaktion 2018

14.11.2017  |  DPSG News

Die Jahresaktion 2018 lädt zu Gesprächen, Aktionen und Auseinandersetzungen mit dem eigenen Glauben und unseren Grundlagen als christlicher Jugendverband ein.

WORÜBER WIR REDEN, WENN WIR VON „SPIRITUALITÄT“ SPRECHEN

Bei Spiritualität geht es um Geist, vielleicht noch besser um Geisteshaltung. Umgangssprachlich wird das Wort mit Frömmigkeit gleichgesetzt, was aber nur ein Teil davon ist. In der DPSG verwenden wir den Begriff vielfältig, aber doch typisch christlich.

Spiritualität ist ein Zugang zur Wirklichkeit. Sie ist die Art und Weise wie wir uns das Leben und Gott erschließen, verstehen und die Beziehung dazu gestalten. Menschen fragen nach dem Sinn ihres Daseins und sind auf der Suche nach dem, was über das Alltägliche und Begreifbare hinausgeht.

Die eigenen Überzeugungen leben
In der DPSG betonen wir an vielen Stellen die Bedeutung der Gemeinschaft und doch ist jede und jeder auf seine Weise zunächst Pfadfinderin und Pfadfinder. Konkret zeigt sich das darin, wie jeder von uns Pfadfinden gestaltet und lebt. Bevor es zu einer Glaubensgemeinschaft mit Bekenntnis, Dogmatik oder Regeln kommt, gibt es den Glauben eines Menschen, z. B. die Art zu meditieren und zu beten, die Gestaltung von Gemeinschaft und Beziehung und so fort. Der persönliche Glaube ist nicht wichtiger und besser als die Traditionen und Formen einer Gemeinschaft wie sie die Kirche ist. Spiritualität ist die Verbindung und der Schnittpunkt der Tradition und des Bekenntnisses der Gemeinschaft und der individuellen Gestaltung des Lebens.

Wir leben in der Traditions- und Glaubensgemeinschaft der katholischen Kirche. Das Leben Jesu Christi und die biblische Botschaft, das Zeugnis vieler Menschen und der Glaube der Kirche können uns herausfordern und vielleicht auch aufregen. Spiritualität bedeutet, dass ich meine Überzeugungen lebe und über mich hinausschaue - auch über meine Lebensspanne. Es geht dabei hauptsächlich um Erfahrungen, weniger um intellektuelle Überlegungen.

Von Religiosität spricht man, wenn es um Ausdrucksformen des Glaubens geht (Gottesdienst, Frömmigkeit, Ehrfurcht vor der kirchlichen Ordnung, u. Ä.). Spiritualität beschreibt dagegen die (Geistes-) Haltungen und die Beziehung, die immer mit unserem Glauben zu tun hat.

Spiritualität bedeutet also, eine Haltung zu entwickeln, die dazu führt, nach meinem Glauben zu handeln und zu leben. Dies beeinflusst meine Art Beziehung zu anderen Menschen zu gestalten, mein Umgang mit der Welt als Gottes Schöpfung, mein Einsatz für Gerechtigkeit und vieles mehr. Die DPSG hat ein solch spirituelles und christliches Menschenbild als Grundlage. Daraus leiten sich pfadfinderischen Werte und Haltungen ab.

Was bedeutet das jetzt im Alltag?
In dieser Arbeitshilfe sind dazu keine fertigen Rezepte zu finden. Stattdessen haben wir für euch Anregungen, Methoden und Hinweise zusammengestellt, die Einladungen zum Weiterdenken sein sollen.

Angenommen, uns begegnet ein Mensch aus einem fremden Kulturkreis. Er unterscheidet sich in Aussehen, Sprache und Kleidung, Vorlieben beim Essen, Musik und auch im Denken. Wir können das als bedrohlich und einschüchternd erleben. Wir können auch interessiert herangehen als würden wir sagen: „Oh, das ist anders! Interessant!“ Spirituell können wir auch sagen: „Alle Menschen sind Gottes Geschöpfe, Schwestern und Brüder. Und wir Pfadfinderinnen und Pfadfinder kennen Internationalität, wir leben Freundschaft!“

Als Anregung und ersten Einstieg in das Thema gibt es zur Jahresaktion auch ein Plakat für ein Brainstorming im Trupp, der Gruppe oder im Stamm.

Unsere Spiritualität, eine pfadfinderische Spiritualität, ist „lebendig, kraftvoll und schärfer“, weil sie das Leben bereichert.

Dieser Artikel stammt aus der Arbeitshilfe zur Jahresaktion 2018. Mehr Infos, sowie die Arbeitshilfe zum herunterladen findest Du hier

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