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Stellungnahme zur Aktion #OutInChurch

31.01.2022  | 

Der Diözesanvorstands und die Diözesanleitung des DPSG Diözesanverbands Münster haben eine Stellungnahme zur Aktion #OutInChurch veröffentlicht.

Unter dem Titel Menschen in ihrer Einzigartigkeit als Bereicherung wahrnehmen spricht die Diözesanleitung den Menschen, die im Zuge der Aktion ihr Queersein benannt haben, ihren Respekt aus und fordert die Verantwortlichen in den Bistümern auf, das Arbeitsrecht im Hinblick auf die Bewertung der verschiedenen Lebensformen weiterzuentwickeln. Die Erklärung wurde in der Diözesanleitungssitzung am 29.01.2022 einstimmig beschlossen.

Hier die Stellungnahme im Wortlaut:

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Menschen in ihrer Einzigartigkeit als Bereicherung wahrnehmen

Hohe Anerkennung und Respekt sprechen wir denen aus, die in beeindruckender Weise ihr QUEERSEIN in der Aktion #outinchurch öffentlich ausgesprochen haben. Sie haben uns an ihrer Situation und ihrem Erleben in unserer Kirche teilhaben lassen. Einige von ihnen sind uns in der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg oder persönlich gut vertraut. Sie haben sich mutig und mit dem Wunsch nach mehr Ehrlichkeit in die Öffentlichkeit gestellt. Sie stehen stellvertretend für noch viel mehr Menschen, die sich haupt- und ehrenamtlich in unserer Kirche engagieren und dabei in Angst leben.

Niemand darf wegen seiner sexuellen Orientierung oder seiner geschlechtlichen Identität diskriminiert oder abgewertet werden. Es ist höchste Zeit, dass unsere Kirche zu einer Kirche ohne Angst wird, dass Diskriminierung und Ausgrenzung ein Ende nehmen, dass eine Sexualmoral überwunden wird, die über lange Zeit viel Unheil angerichtet hat.

Die Diözesanleitung und der Diözesanvorstand der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg im Diözesanverband Münster solidarisieren sich mit #outinchurch und unterstützen ihre Forderungen. Aus tiefer Überzeugung sagen wir, dass Gott jeden Menschen bedingungslos annimmt und liebt.

Wir sind katholische Kirche. Wir werden uns in der Kirche, in unserem Verband und in der Gesellschaft dafür einsetzen, dass nichts Platz einnimmt, was nach Doppelmoral und Heimlichtuerei riecht. Wir wollen mithelfen, dass die Forderungen von #outinchurch zur gelebten Realität werden. Unser Verband und die ganze Kirche soll ein angstfreier und sicherer Raum für die Menschen sein. Wir können uns nicht damit abfinden, dass Menschen durch die Kirche Kränkung, Diskriminierung oder eine Kriminalisierung erfahren. Es beginnt beim Denken und Reden, das wir verändern müssen. Wir wollen mithelfen, dass diverse und queere Menschen in der katholischen Kirche und in der Gesellschaft hörbar werden und eine Stimme haben.

Wir bitten die Verantwortlichen in den Bistümern das Arbeitsrecht im Hinblick auf die Bewertung der verschiedenen Lebensformen weiterzuentwickeln, sodass Sanktionen und deren Androhung unterlassen werden. Das kirchliche Arbeitsrecht muss dahingehend geändert werden, dass ein Leben entsprechend der eigenen sexuellen Orientierung und der geschlechtlichen Identität, auch in einer Partnerschaft bzw. Zivilehe, weder zum Ausschluss von Aufgaben und Ämtern noch zur Kündigung führt.

Wir fordern unsere Mitglieder auf als Teil eines katholischen Kinder- und Jugendverbandes, Kirche aktiv mitzugestalten und sich gemäß Jesu Gebot der Nächstenliebe für eine gerechtere und bessere Welt einzusetzen. Wir sind kritisch und mutig, neue Wege auszuprobieren und geben Kirche ein Gesicht. Wir wollen Menschen in ihrer Einzigartigkeit als Bereicherung wahrnehmen. (vgl. Ordnung der DPSG)

„Sexualität ist universell in allen Lebensformen. Sexualität ist keine Sünde. Sünde entsteht, wenn Sexualität missbraucht wird.“ (Lord Robert Baden-Powell)

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Hier finden Sie die Stellungnahme als PDF-Download. 

 

Zum Umgang mit den Themen sexuelle Vielfalt und geschlechtliche Identität in der DPSG:

Die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg hat hinsichtlich der Behandlung von geschlechtlichen Identitäten eine der modernsten Satzungen. Die Vorstände bestehen im Ideal aus drei Personen (Leitung in Gemeinschaft), die verschiedenen Geschlechtes sind. Die Lebenswirklichkeit von inter- oder transsexuellen Menschen wurde (so gut dies möglich ist) im Juni 2021 in der Satzung und der Ordnung des Verbandes berücksichtigt. Sie zeigt sich auch in der Pädagogik, im Umgang miteinander und in der selbstverständlichen Übernahme von Verantwortung durch Menschen unabhängig ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität.

 

Für Rückfragen steht unser Diözesanvorstand zur Verfügung:

Diözesankurat Andreas Naumann-Hinz andreas.naumann-hinz(at)dpsg-muenster.de  | 0171-9331519

Diözesanvorsitzende Lena Wilken lena.wilken(at)dpsg-muenster.de 

Diözesanvorsitzender Dirk Schmedding dirk.schmedding(at)dpsg-muenster.de  | 0173 - 7089506  

Wir würden uns über eine Aufnahme der Stellungnahme in ihre Berichterstattung freuen.

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