„Für alle Menschen guten Willens“
In diesem Jahr feiert die Aktion Friedenslicht aus Betlehem gleich zwei Jubiläen: Seit 30 Jahren wird das #friedenslicht in Deutschland verteilt und seit 25 Jahren in NRW sowie im Bistum Münster. Doch diese Jubiläen rücken aufgrund der Kriege in der Ukraine und dem Nahen Osten in den Hintergrund, zeigen aber umso deutlicher, dass die Weitergabe der in der Geburtsgrotte Jesu Christi in Betlehem entzündeten Flamme an „alle Menschen guten Willens“ heute wichtiger denn je ist. Gemeinsam mit dem PSG DV Münster und dem VCP Münster organisiert der DPSG DV Münster die Verteilung des Friedenslichtes am 3. Advent.
Die Friedenslicht AG des Diözesanverbandes sucht Unterstützung. Gemeinsam mit der verbandsübergreifenden Friedenslicht AG im Bistum Münster organisiert das bisher dreiköpfige DPSG-Team die Friedenslichtaktion. Interessierte Leiterinnen und Leiter können sich gerne per E-Mail unter info@dpsg-muenster.de oder bei christian.schnaubelt@dpsg.de melden.
Die Anfänge der Friedenslichtaktion gehen dabei ins Jahr 1998 zurück, als die ersten Pfadfindergruppen aus dem Bistum Münster (z.B. DPSG Nordkirchen und DPSG Olfen) das Friedenslicht verteilt haben. Im ersten Jahr wurde das Licht dabei vom Bahnhof in Bochum abgeholt, wie ein Bericht in den „mitteilungen“ (dem Vorgänger-Magazin der „verbandszeug“) im Diözesanverbandsarchiv im Gilwell St. Ludger in Haltern belegt.
Bereits ein Jahr später – 1999 – fand bereits eine große Friedenslichtverteilung in Münster – statt. Rund 2.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder begrüßten dabei das mit einer Grubenlampe transportierte Licht erstmals im St. Paulus-Dom. Auch viele Stämme (wie die DPSG Herz-Jesu und die DPSG Greven) nahmen an der zentralen Feier teil, die vom damaligen Diözesankuraten Kaplan Markus Vorspohl und dem mittlerweile verstorbenen Bischof Reinhard Lettmann gefeiert wurde. Anschließend verteilten sie das Friedenslicht vor Ort weiter. Aber nicht nur in (kath.) Kirchen, sondern auch auf Marktplätzen und in sozialen Einrichtungen.
Ab dem Jahr 2000 unterstützte – für über zehn Jahre – der BDKJ Diözesanverband Münster die Organisation der Friedenslichtfeier am 3. Advent in Münster und sorgte damit dafür, dass das Friedenslicht nach und nach in immer mehr Gemeinden im Bistum Münster verteilt wurde. Später kamen der PSG Diözesanverband Münster und der VCP-Stamm Münster dazu.
Die Tradition der zentralen Aussendungsfeier für das Bistum Münster wird seit 1999 durchgehend fortgesetzt und bis zu 2.500 Pfadfinderinnen und Pfadfinder füllten dabei den St. Paulus-Dom in Münster. Allerdings musste wegen der Sanierung des Münsteraner Doms die Aussendungsfeier zwei Jahre „ausweichen“ und fand stattdessen in der „Überwasserkirche“ in Münster und in der „Herz Jesu“-Kirche in Münster statt. Auch während der Corona-Pandemie konnte die Lichtverteilung glücklicherweise fortgesetzt werden, allerdings in verkleinerter Form mit „nur“ 150 Teilnehmenden (u.a. Delegationen der DPSG-Stämme und -Bezirke).
Aber das Friedenslicht wurde nicht nur in Kirchen verteilt. Im Jahr 2008 wurde das Licht im Anschluss an die Aussendungsfeier im St- Paulus-Dom auf den Prinzipalmarkt getragen. Dort wurde es an „alle Menschen guten Willens“ verteilt und zudem eine „Friedenserklärung“ unterzeichnet. Und beim Katholikentag 2018 in Münster leuchtete das Friedenslicht im zentralen Gottesdienst sowie auf allen Bühnen und wurde am 3. Advent im Rathaus von Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe empfangen. Im gleichen Jahr war dort zuvor der Pfadfinderring (rdp) mit dem Internationalen Preis des Westfälischen Friedens ausgezeichnet worden.
Der Wunsch nach Frieden verbindet
Die Weitergabe des Friedenslichtes aus Betlehem verbindet dabei seit 25 Jahren Menschen vieler Religionen und Nationen im Bistum Münster miteinander. So trug bei der Friedenslichtaussendung 2014 eine Vertreterin der muslimischen Gemeinde Münster eine „Sure“ für den Frieden im Dom vor. Und seit zehn Jahren gibt es eine enge Freundschaft mit dem Friedenslichtteam von Scouting Nederland, die deswegen auch mit einer Delegation an der Lichtverteilung 2023 in Münster teilnehmen werden. Ebenso wie Abgesandte des Deutsch-Niederländischen Corps, die seit 2014 regelmäßig teilnehmen. Apropos: Das Friedenslicht wird seit 12 Jahren auch von Münster aus in die Luftwaffenkaserne Köln-Wahn gebracht, von wo das Friedenslicht an die deutschen Soldatinnen und Soldaten im In- und Ausland geflogen wird.
Die Tradition der Weitergabe des Friedenslichtes aus Betlehem ist in dem viertel Jahrhundert zwischen 1998 bis 2023 nicht unterbrochen worden. Seit 25 Jahren brennt das Friedenslicht durchgehend im Bistum Münster. Vielen Dank dafür an alle ehemaligen und aktiven scouts und guides von DPSG, PSG und VCP im Münsterland sowie am Niederrhein und in Oldenburg, wo ebenfalls seit vielen Jahren Aussendungsfeiern zum Beispiel im Dom zu Xanten stattfinden.
Seit 2002 bringen Friedenslicht-Delegationen das Licht jedes Jahr nach Münster
Eine „Münsteraner Besonderheit“ ist, dass seit 2002 Pfadfinderinnen und Pfadfinder unseres Diözesanverbandes (und später auch von der PSG und dem VCP) durchgehend das Friedenslicht bei den Internationalen Aussendungsfeiern in Wien und Linz selber abholen (oder während der Corona-Pandemie an Übergabeorten in NRW) und ins Bistum Münster bringen.
Der Jugendwerk St. Georg beauftragte 2002 erstmals Dieter Nissen und Jürgen Wessels mit der „Abholung des Friedenslichtes“. Seit 2004 erfolgt dies durch eine „Kinder-Delegation“ (zwei junge Pfadfinderinnen und Pfadfinder sowie eine volljährige Leiterin oder Leiter), deren Mitglieder zunächst durch (Mal-) Wettbewerbe und aktuell per Losentscheid ermittelt und von dem DPSG-Diözesanverband entsendet werden. Die Delegationen tragen das Friedenslicht traditionell am 3. Adventssonntag in den St. Paulus-Dom in Münster. So auch in diesem Jahr am Sonntag. 17. Dezember um 16:30 Uhr, wenn dort die bistumsweite Aussendungsfeier unter dem Jahresmotto „Auf der Suche nach Frieden“ – mit Münsters Bischof Felix Genn – stattfindet. Weitere Informationen dazu im Web auf www.friedenslicht-muenster.de.