Liebe Pfadfinderinnen und Pfadfinder,
Oder PfadfinderInnen? Reicht nicht eigentlich nur Pfadfinder? Oder doch lieber was ganz anderes? Was ist denn jetzt nun die richtige Formulierung, damit sich auch alle angesprochen fühlen?
Schon mit einer Anrede kann man klarmachen, wen man meint: Sind Männer angesprochen, und die Frauen gehören schon irgendwie dazu? Sind alle Männer und Frauen angesprochen? Oder alle Menschen unabhängig ihrer Geschlechtsidentität? Dann gehören zum Beispiel auch nicht-binäre Menschen zu den Angesprochenen.
Als Pfadfinder*innen sind wir vielfältig und wir wollen auch, dass bei uns alle willkommen sind und teilhaben können, egal wer sie sind. Also wäre dann nicht eine Formulierung unabhängig von der Geschlechtsidentität gut? Aber wie schreibe ich das dann? Und wie kann ich dann entsprechend sprechen?
Eine weit verbreitete Idee, ist die weibliche Endung “-innen” getrennt an ein Wort anzuhängen. Im Trennsymbol werden dabei Geschlechtsidentitäten jenseits von Mann und Frau repräsentiert. Z.B. Leiter*innen, Leiter:innen oder Leiter_innen.
Für die verschiedenen Varianten gibt es unterschiedliche Argumente zur Benutzung: Das Sternchen ist weiter verbreitet und erkennbarer als die anderen, der Doppelpunkt ist inklusiver, da z.B. Screenreader für Menschen mit Sehbehinderung ihn besser vorlesen.
Apropos Vorlesen, wie soll man das denn bitte aussprechen? Alle Varianten mit Trennung werden gleich ausgesprochen: Mit einer kurzen Pause im Wort. Dies scheint zunächst ungewohnt, ist aber nicht neu in der deutschen Sprache, z.B. Spiegel-Ei.
Sowohl die letzte Bundesversammlung der DPSG als auch unsere letzte Diözesanversammlung haben in Anträgen über diese Sprachformen diskutiert. Zunächst hat die BV beschlossen, das Gendersternchen in all ihren Veröffentlichungen einheitlich zu nutzen. Im Januar hat dann die DV in Köln beschlossen, die gleiche Formulierung zu nutzen. Zusätzlich wurde auch als Ziel beschlossen, dies auch in der gesprochenen Sprache umzusetzen.
Auch wenn dies zu Beginn ungewohnt sein kann, wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen.
Gut Pfad, liebe Pfadfinder*innen!
Übrigens:
Hier findet ihr die Arbeitshilfe „Geschlechtergerechte Sprache“
von der Bundesarbeitsgruppe geschlechtliche und sexuelle Vielfalt.