Eine große Pfanne voller kleiner, veganer Hackbällchen, die jemand mit einer Kelle dreht.

Ein Sommerlager ohne tierische Produkte 

Der Stamm St. Liudger Heilig Kreuz aus Münster hat bei missionGreen mitgemacht. Hier teilt der Stamm seine Erfahrung aus dem veganen Sommerlager.

Dieses Jahr war unser Sommerlager aus mehreren Gründen ganz besonders. Zum einen weil wir mit 6 Kindern und 7 Leiter*innen nur sehr wenige waren. Zum anderen, weil wir dieses Jahr in der Küche etwas Neues ausprobiert haben. Im Rahmen der Aktion #missiongreen haben wir uns dazu entschieden, beim Essen komplett auf tierische Produkte zu verzichten. Die Entscheidung kam nicht nur der Umwelt und dem Tierwohl zugute, sondern hatte auch den erfreulichen Nebeneffekt, dass die Kosten geringer ausfielen als in den vorherigen Lagern. Nun ist es beim Essen natürlich wichtig, dass es auch schmeckt. Deswegen haben wir uns nach dem Lager die Meinungen aus den verschiedenen Stufen, die mitgefahren sind, eingeholt: 

Wös sind keine dabei gewesen, weswegen wir diese nicht befragen konnten. 

Die Juffis

Die Juffis waren von der veganen Ernährung zunächst wenig begeistert. Einer der Teilnehmer brachte es wie folgt auf den Punkt: „Ich fand das richtig blöd, weil ich sehr gerne Fleisch esse.“ Der Verzicht auf andere tierische Produkte wie Käse, Milch oder Honig schien sie weniger zu stören. „War ok, aber vegan scheint nicht so meins zu sein“, so formulierte es einer der beiden. Einigkeit bestand darin, dass es zwar nicht jeden Tag Fleisch geben muss, eine ganze Woche ohne Fleisch aber „nicht so cool“ war. 
Auf die Frage, ob sie verstanden hätten, warum das Lager vegan gestaltet wurde, kam die Antwort: „Nö! Um uns zu quälen und alle anderen auch?“ Die eigentlichen Beweggründe wurden von den zwei Juffis zwar verstanden, aber bei ihnen ging der Hunger dann doch vor. Dennoch kam einer der beiden zu dem Schluss, dass er Fleisch gar nicht vermissen würde, wenn er nicht so daran gewöhnt wäre, Fleisch zu essen. 

Die Pfadis

Einer der Pfadis sagte, er wäre zunächst skeptisch gewesen, als er von unserer Idee erfahren hat, fand es dann aber doch gut, spätestens nachdem es zum Frühstück veganen Käse als Ersatzprodukt gab. Er kenne die Idee, sich vegan zu ernähren, schon von zuhause und sieht, dass es in Bezug auf Klima- und Tierschutz sinnvoll ist. Wichtig sei doch nur, dass es Nudeln oder Reis mit irgendeiner Soße gibt. Wenn er die Idee der Leitungsrunde mit drei Worten zusammenfassen müsste: neu – vegan – total egal  

Die Rover*innen

Aus der Sicht von uns Rover*innen war die Aktion cool, einfach weil es mal Abwechslung zu typischem Lageressen war und es keine Probleme gab, für verschiedene Essverhalten (vegan, vegetarisch, mit Fleisch) verschiedene Sachen kochen zu müssen. Vor allem hat es auch den Jüngeren mal zeigen können, dass es gar nicht so schwer ist, sich vegan zu ernähren. Generell wäre es wahrscheinlich auch nicht aufgefallen, dass das Essen zu hundert Prozent vegan war, wäre es nicht erwähnt worden. Zusammengefasst ist die Aktion bei uns Rover*innen wirklich gut angekommen. 

Die Leitenden

Aus Sicht der Leiter*innen hat die vegane Ernährung das Lager in vielerlei Hinsicht einfacher gemacht. Einerseits konnte für alle Ernährungsweisen zusammen gekocht Sarah Kusgörd werden und es musste weniger auf Vorlieben geachtet werden, andrerseits wurde auch automatisch mehr Gemüse gegessen und es war insgesamt günstiger. Die Verpflegung im Sommerlager lag bei unter vier Euro pro Person pro Tag. Zudem musste deutlich weniger gekühlt werden, wodurch an dieser Stelle auch Energie gespart werden konnte. Die vegane Ernährung im Lager hat außerdem Leuten, die nicht regelmäßig vegan essen, zeigen können, wie einfach und vielfältig Essen ohne tierische Produkte sein kann. Bisher sieht die Leitungsrunde vor, die Idee einer veganen Ernährung im Lager fortzuführen und weiterzuentwickeln. 

Bild: Lioba Vienenkötter

Über den*die Autor*in

Sarah Kusgörd

Rover*in im Stamm St. Liutger Heilig Kreuz, Münster