Einheit in Vielfalt – Zusammenhalt in Unterschiedlichkeit

In seiner Vorstandskolumne er läutert Andreas, dass die Pfadfinder*innen die ganze Welt ein Stück besser hinterlassen wollen - nicht nur einen Teil.
Eine bunte Blumenwiese im Sommer.

Liebe Pfadfinder*innen unseres Diözesanverbandes,

Diversität und Vielfalt gehören zur DNA unserer Bewegung. Wo Unterscheidendes zur Grenze wird, entstehen Oppositionen, Machtgefälle, Feindschaft oder Gewalt. Wenn es gelingt, dass Unterschiedlichkeit zur Bereicherung wird, kann Gemeinschaft und Freundschaft gelingen und Visionen zur Wirklichkeit werden. Aus dieser Erfahrung hat Baden Powell die Bewegung der Pfadfinder, und zusammen mit seiner Frau Olave auch die Pfadfinderinnenbewegung gegründet. Wo Menschen zu Freunden werden, können sie nicht aufeinander schießen.

Die ganze Welt besser hinterlassen – nicht nur einen Teil

Unsere Bewegung ist nicht auf Uniformität im Sinne Gleichmacherei angelegt. Dass die DPSG bunt ist, dass wir vielfältig sein wollen und eine Offenheit an den Tag legen, dass viele mitmachen können und wir für die ganze Gesellschaft da sein wollen, ist unser Ideal und Anspruch. Auch wenn wir in vielerlei Hinsicht dahinter zurückbleiben, gilt doch eines: Wir Pfadfinder*innen wollen die Welt – und nicht nur einen ausgesuchten Teil – besser hinterlassen. Bei Vielfalt geht es um das Ganze.

Du bist wichtig – so, wie du bist!

Beim Stammesjubiläum der DPSG St. Martin Nottuln sagte eine Roverin: „Ich weiß nicht, was aus mir geworden wären, wenn ich nicht bei den Pfadfindern wäre. Aber ich weiß, dass ich anders wäre. Bei der DPSG zu sein, da habe ich alles richtig gemacht.“ Und berichtet weiter davon, dass sie sich mit ihrer Art und Marotten angenommen fühlt.

Mir scheint, dass dies eine unserer Stärken ist, nämlich, dass Menschen unterschiedlichster Charaktere, Herkünfte, Bildungsgrade und Berufsbilder zusammenkommen und Gemeinschaft leben. Durch die Botschaft „Du bist wichtig! Du wirst gebraucht!“, erleben Menschen Selbstwert und können sich entwickeln.

Unser Grenzen liegen bei Grenzverletzungen

Natürlich hat jede Unterschiedlichkeit auch Grenzen. Manche Differenzen sind so groß, dass Gemeinschaft nicht mehr möglich ist. Einige Haltungen und Verhaltensweise können wir in der DPSG nicht akzeptieren und dürfen sie auch nicht tolerieren, besonders bei Grenzverletzendem Verhalten, Fremdenfeindlichkeit oder Machtmissbrauch. All dies sind Formen von Egoismus, eigener Bedürfnisbefriedung und Instrumentalisierung anderer.

Einheit in Vielfalt in der DPSG

Die DPSG kann ein Verband sein, der Einheit in Vielfalt lebt – Zusammenhalt in Unterschiedlichkeit.

Zwei biblische Gedanken aus dem Matthäusevangelium können uns dabei helfen:

„Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!“ (7,12)

und

„Liebe deinen Nächsten, er ist wie Du!“ (22,39-40 in der Übersetzung von Martin Buber).

Vielfalt setzt die Bereitschaft zum Perspektivwechsel voraus. Dass damit die Welt besser kann, da bin ich mir sicher.

Über den*die Autor*in

Portrait von Andreas Naumann-Hinz

Andreas Naumann-Hinz

Andreas war von 2015 bis 2024 Diözesankurat der DPSG Münster.