Gelebte Vielfalt hält Einzug in die DPSG

Die AG Regenbogen des DPSG DV Köln gibt euch in einem Gastbeitrag Einblicke in die Inhalte der Ordnung der DPSG in Hinsicht auf das Thema Vielfalt.

„Sie sind tolerant und offen gegenüber […] Menschen jeden Geschlechts, […] und unterschiedlicher sexueller Orientierungen. Menschen mit anderen Lebensentwürfen erfahren sie als Bereicherung für die eigene Lebensgestaltung.“

(Ordnung der DPSG, Menschenbild)

Vielfalt: Aus der Ordnung in den Pfadfinder*innen-Alltag

So formuliert die Ordnung der DPSG das Vielfaltsbild des Verbandes. Hier wollen wir von der AG Regenbogen des DV Köln euch einen Einblick geben in die Entwicklungen im Bereich sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Denn erst, wenn wir die in der Ordnung formulierte Einstellung auch gemeinsam leben und in Beschlüssen umsetzen wird diese Vielfalt ganz selbstverständlich im Pfadfinden.

Im Jahr 2020 hat sich viel getan in diesem Bereich: Sowohl der Bundesverband der DPSG als auch unser Kölner Diözesanverband haben Beschlüsse zu geschlechterinklusiver Sprache gefasst. Was genau dahinter steckt und wie es funktioniert erzählt euch Pascal Schockert in diesem Artikel.

Die DPSG positioniert sich für die Vielfalt

Ein Positionspapier zu beschließen, ist der klassische Weg, um demokratisch eine gemeinsame Meinung festzuhalten. Genau dies hat die Bundesversammlung 2020 getan, und herausgekommen sind drei Seiten starke Statements zur Vielfalt.

Einige Highlights daraus:

Wir erkennen an, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt. Damit beziehen wir uns […] auch auf soziale und kulturelle Dimensionen.

Für uns gibt es kein ‘typisch männlich’ und ‘typisch weiblich’, weil wir die vorherrschenden Rollenbilder kritisch hinterfragen und sie überwinden wollen.

Geschlechtergerechtigkeit bedeutet für uns, dass wir allen Geschlechtsidentitäten und Lebensentwürfe als gleichwertig begegnen.

Geschlecht und sexuelle Orientierung gehören zur Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen und haben daher ihren Platz im Gruppenstundenalltag.

Inklusive Parität in Vorstandsämtern der DPSG

Die Vorstandsämter auf Diözesan- und Bundesebene wurden bisher paritätisch besetzt, das hieß neben der geistlichen Leitung mit einer Frau und einem Mann. Damit auch die Vorstandsämter die Realität von mehr als zwei Geschlechtern widerspiegeln gab es Satzungsänderungen. Jetzt heißt es in der Satzung, dass die Vorstände von Diözesen und Bundesverband aus eine*r Kurat*in und zwei Vorsitzenden bestehen – und diese beiden Vorsitzenden müssen Menschen mit unterschiedlicher Geschlechtsidentität sein. So kann das ursprüngliche Ziel der Parität, dass die beiden Vorsitzenden nicht das gleiche Geschlecht haben, beibehalten werden aber auch Personen, die sich nicht auf Frau oder Mann identifizieren haben einen Platz in unseren Ämtern.

Foto: David Block

Über den*die Autor*in

Lea Winterscheidt

Lea ist aktiv im DPSG-Diözesanverband Köln.