Das wohl bekannteste Markenzeichen aller Pfadfinder auf der Welt ist ihr Outfit: die traditionelle Pfadfinderkluft!
Die Kluften der DPSG setzen sich aus dem sandfarbenen Hemd und dem Halstuch mit Knoten zusammen, wahlweise kann auch der Pfadfindergürtel getragen werden. Die Halstücher entsprechen dabei den einzelnen Stufenfarben. Der Pfadfinderhut gehört heute nicht mehr zur Kluft, doch möchten viele Pfadfinder auch heute nicht auf ihn verzichten. Das Tragen der Kluft wird in vielen Stämmen unterschiedlich gehandhabt: Die Kluft ist wohl überall ein unverzichtbarer Bestandteil bei besonderen Anlässen wie z.B. Gottesdiensten oder Versprechensfeiern, in anderen Stämmen gehört sie zum Gruppenstunden- und Lageralltag dazu. Übrigens: Seit der 84. Bundesversammlung 2018 gilt eine freiere Kluftordnung, die sich der gelebten Realität angeglichen hat.
Einheitsbrei für jedermann oder Pseudo-Militär-Look? Weder noch! Als Robert Baden-Powell, der Gründer der Pfadfinder, die Kluft zum Symbol für die Pfadfinder machte, ging es ihm um zwei Dinge: Keiner seiner Schützlinge sollte aufgrund von Reichtum oder Armut, die sich an der Kleidung zeigten, Vor- oder Nachteile erfahren. Und er sollte schon von weitem zu erkennen sein als „ein Junge, auf den man sich verlassen kann“. Mit der Kluft haben Pfadfinder in der Bevölkerung einen hohen Bekanntheitsgrad, was oft von Nutzen sein kann. Die Pfadfinderkluft wurde eingeführt, um die Klassenunterschiede der Pfadfinder in der Gruppe zu verwischen. Sie erzeugt ein Zusammengehörigkeitsgefühl, nicht nur in Horte, Meute, Sippe, Stamm und Bund, sondern auch unter Pfadfindern weltweit. Aus der ursprünglichen englischen Pfadfindertradition kam der Anstoß, khaki-braune Hemden zu tragen. In vielen Bünden und Verbänden sind seither auch Hemden in anderen gedeckten Farben wie beige, blau, grau und grün sowie in neuerer Zeit auch weinrot weit verbreitet. Große Pfadfinderbünde der Weimarer Republik nutzten ein weißes Fest- und Feiertagshemd. Damals fanden grüne Hemden, wie beim Deutschen Pfadfinderbund oder der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg weite Verbreitung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Bund Deutscher Pfadfinder blau gewählt, um sich von den braunen Hemden der Hitler-Jugend abzugrenzen.