Lass deine Visionen wahr werden!

Ziele zuverlässig umsetzen mit der OKR-Methode

Ziele zuverlässig umsetzen mit der OKR-Methode

Mit der Projektmethode haben wir Pfadfinder*innen ein bewährtes und gut geübtes Werkzeug, um unsere Projekte umzusetzen. Schon als Wölflinge lernen wir das methodische Vorgehen, um unsere Ideen zu sammeln, zu bewerten, zu diskutieren und uns für eine Projektidee zu entscheiden. Auch für die folgenden Schritte, die Durchführung unseres Projekts, die Reflexion und den Projektabschluss kennen wir zahllose Methoden.

Aber wir haben Visionen, großartige Ideen und fantastische Pläne, die weit weg scheinen und nicht in einem Projekt erreicht werden können. Oft ist das Zielbild unserer Vision auch noch nicht ganz klar. Und der Weg dahin schon mal gar nicht.

Aber wie können wir das dennoch schaffen?

Eine Methode, die uns dabei helfen kann, unsere Visionen in konkrete Ziele umzuwandeln, ist das OKR Framework. OKR steht für „Objectives and Key Results“ und ist eine bewährte Methode zur Zielsetzung und Leistungssteigerung.

OKR ist einfach, aber dennoch effektiv, und wird bereits von vielen Unternehmen und Organisationen weltweit genutzt. OKR hilft uns, unsere Visionen in klare und messbare Ziele zu übersetzen. Hierbei wird das übergeordnete Ziel (Objective) in spezifische Ergebnisse (Key Results) unterteilt, die regelmäßig gemessen werden können. Durch diese Messbarkeit erhalten wir eine klare Sicht auf den Fortschritt und können gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, um unsere Ziele zu erreichen.

Wie funktioniert das OKR-Framework nun in der Praxis?

Zuerst definieren wir unsere Vision: Bevor wir beginnen, sollten wir uns bewusst sein, wohin wir als Gruppe langfristig wollen und sollten darum unsere Vision kurz und knackig aufschreiben.

Beispiel: Unsere Vision ist es, dass unser Stamm einen eigenen Wald hat, mit einer Hütte für unsere Gruppenstunden und einer Feuerstelle für unsere Stammesabende.

Nun müssen wir uns unsere Ziele dazu setzen:

Dafür sollten wir Ziele in Form von Objectives formulieren, die konkret und messbar sind. Objectives, die uns dabei helfen, unsere Vision zu erreichen. Wichtig ist, dass die Objectives herausfordernd sein sollten, aber dennoch realistisch und erreichbar.

Beispiele:

  • Wir bauen ein Netzwerk an Unterstützer*innen für unser Vorhaben auf!
  • Wir finden ein geeignetes Grundstück!
  • Wir wissen, wie wir einen Wald anlegen!

Nun definieren wir zu jedem Ziel Key Results: Dazu legen wir fest, welche Ergebnisse notwendig sind, um diese Ziele zu erreichen. Diese Key Results sollten objektiv messbar sein und somit eine gute Grundlage für die Überwachung unseres Fortschritts bieten.

Beispiele:

  • Wir bauen ein Netzwerk an Unterstützer*innen für unser Vorhaben auf!
    • Wir stellen unser Vorhaben allen fünf Parteien im Stadtrat vor!
    • Wir finden 10 Unternehmen, die unser Vorhaben unterstützen wollen!
    • Wir begeistern drei Mitarbeitende in der Verwaltung für unser Vorhaben!
  • Wir finden ein geeignetes Grundstück!
    • Wir schalten fünf Anzeigen in den lokalen Zeitungen!
    • Wir sprechen mit sieben Grundstücksverwaltungen!
    • Wir identifizieren die Eigentümer*innen von den drei interessanten Flächen!
  • Wir wissen, wie wir einen Wald anlegen!
    • Die Leiterrunde (18 Personen) besucht eine Schulung zur Waldpflege
    • Wir sprechen mit dem Förster bzw. der Försterin (ja/nein)!
    • Wir lesen 10 Fachbücher!

Alle Key Results sind messbar und können von allen Beteiligten überprüft werden. Sind alle Key Results eines Objectives erfüllt, so gilt – zumindest theoretisch – das ganze Objective als erfüllt und kann abgehakt werden. Für jedes Key Result sollte ein*e Pat*in benannt werden, die das Erreichen dieses Key Result sicherstellt. Die oder der Pat*in muss aber nicht alle dahintersteckenden Aufgaben erledigen, für das Erreichen sind alle verantwortlich! Die oder der Pat*in kann zum Beispiel eine ToDo-Liste zum Key Result erstellen und die Aufgaben verteilen.

Gemeinsam überwachen wir unseren Fortschritt, denn regelmäßige Überwachung ist ein wichtiger Bestandteil des OKR-Frameworks. Dies gibt uns die Möglichkeit, den Fortschritt zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, um unsere Ziele tatsächlich zu erreichen. Das passiert regelmäßigen Treffen, dort wird auf die OKR geschaut und der Fortschritt natürlich gefeiert. Die monatliche Leitendenrunde eignet sich zum Beispiel hervorragend dafür.

In der Regel werden die Objectives immer für einen sogenannten Zyklus geplant. Am Ende des Zyklus sollten alle Objectives erreicht worden sein.

So ein Zyklus dauert in Unternehmen oft drei Monate. Bei uns macht es aber mehr Sinn sich dafür ein halbes Jahr oder „bis zu den Ferien“ Zeit zu nehmen. Wichtig ist, dass alle DEN Termin auf dem Schirm und im Kalender haben. Falls wir aber in einem laufenden Zyklus feststellen, dass wir unsere Ziele nicht erreichen oder die Vision sich ändern, passen wir gemeinsam unsere Ziele entsprechend an. Niemand rennt gerne sinnlosen Zielen hinterher.

Und nun packt eure Vision und lasst sie Realität werden!

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Digge Schmedding