Ökologie und Umweltschutz sind keine verstaubten und antiquierten Themen. Sie sind aktueller denn je in den Lebenswelten von Menschen aller Altersklassen – vor allem bei den Jüngeren. Auch Katjas Alltag ist seit Jahren geprägt von der Idee, nachhaltiger und umweltschonender unterwegs zu sein. So verzichtet sie seit mehreren Jahre trotz ländlicher Wohnlage bewusst auf ein Auto und sucht nach umweltfreundlichen Alternativen zu Getränkeverpackungen, Fast-Fashion, Baumaterialien, Wegwerfwindeln, Geschenken sowie Lebensmitteln. Manches fiel ihr leicht – vieles stieß aber auf kleinere und auch mal auf größere Probleme oder scheiterte mit einem großen Wumms. Ihre Erkenntnis war: kleine Schritte und vorsichtiges Herangehen ist sinnvoller und der Austausch mit anderen Leuten inspiriert.
Das Thema meines WBK Projektes war zugleich der Beginn meines persönlichen „Öko -Engagements“ über das Leiten der Pfadigruppe und meine Tätigkeit als Kuratin im Stamm hinaus.
Ich hatte mir zur Aufgabe gesetzt, als Multiplikatorin, Leute auf einfache Weise ein nachhaltiges Projekt schmackhaft zu machen. Damals war es die Anleitung zu Bienenwachstüchern als umweltfreundliche Alternative zur Frischhaltefolie (Suchmaschine: dpsg nn bienenwachstücher). So kam es, dass vielerorts in unserem Bezirk privat und in Gruppenstunden Wachstücher hergestellt wurden – was mich sehr freute.
Dieser Bienenwachsaktion schlossen sich noch viele andere Aktionen an. Mittlerweile darf ich als Öko-Referentin des Bezirk Niederrhein Nord, als Mitglied des Diözesanarbeitskreises Ökologie und als Öko-Referentin des DVs an Aktionen und Posts beteiligt sein, darf Leute zu Austauschtreffen einladen und Vernetzung initiieren. Es macht Spaß, die vielen Ideen der Anderen zu sammeln und gemeinsame Ziele zu erarbeiten. Klima / Umweltschutz und Nachhaltigkeit muss und sollte auch nicht mit erhobenem Zeigefinger geschehen. Vielmehr sollte eine neue umweltschonende Haltung auf die Dinge durch Freude am Neuen geschehen. Wenn ich merke, wie easy umweltschonende Lagerfeuer-Anzünder durch Resteverwertung hergestellt werden, wird das in unserem Stamm einfach für jedes Sommerlager in der Vorbereitung mit eingebunden. Eine der Juffi- oder Pfadigruppen freut sich sicher über das Mitwirken und gleichzeitig ist eine Gruppenstunde sinnvoll gestaltet – wenn das keine WIN WIN WIN Situation ist. Die Anleitung der Anzünder sind hier in der VZ im Übrigen nachzulesen – viel Spaß beim Umsetzen.
Der persönliche, positiv verankerte Bezug zur Natur fördert meiner Meinung nach eine schützende Einstellung zur Selben. Nach meiner Weiterbildung zur Naturpädagogin konnte ich oft eine veränderte Einstellung der Leute nach einer positiven Erfahrung in der Natur beobachten. Eine neue Haltung wird eingenommen: „Was ich kenne und schätze ist in meinen Augen schützenswert und ich setze mich mehr für dessen Erhalt ein“. Wer, wenn nicht wir Pfadfinder*innen, haben so einen Draht zur Natur. Die Arbeit im Ökologie Arbeitskreis macht mir großen Spaß.
Mittlerweile sind einige unserer Öko- Impulse auf der Seite des DV zu entdecken. Über verpackungsfreie Geschenke, Upcycling Ideen und weitere Hinweise wächst ein Tool an Möglichkeiten.
Wir hoffen, dass sich noch einige engagierte Menschen aus mehreren Bezirken zu uns gesellen und wir viele inspirierende, nachhaltige Aktionen planen können.
Wie wäre es eine Schnippelparty zu organisieren und so Lebensmittel zu retten? Wie wäre es einen DV Clean Up zu starten und einen Müllsammelrekord zu brechen? Wie wäre ein „Öko- Austausch -Tag“ für nachhaltige Sommerlager? Was sagst Du zu einem Kochabend „regional, saisonal, vegetarisch schmackhaft über dem Feuer zubereitet“…. Es gibt so viele Ideen und am schönsten ist es, wenn man gemeinsam statt allein „grüne Süppchen“ kocht. Wir freuen uns auf Antworten, sprudelnde Ideen und Mitwirken!