Sexismus ist die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts. Sexismus äußert sich in der Gewalt gegen und der Abwertung von FINTA (Frauen, Inter-, Nonbinar-, Trans- und Agender-Personen). Dazu gehören auch die Geringerschätzung, Abwertung, Gewalt bzw. Diskriminierung gegenüber Verhaltensweisen, Geschmäckern und Eigenschaften, die als weiblich gelten.
Sexismus ist ein strukturelles Phänomen, das heißt seine Ursachen sind tief in dem System verwurzelt, auf dem unsere Gesellschaft gründet: dem Patriarchat. Deshalb ist es kein Wunder, dass auch in der DPSG Menschen von Sexismus betroffen sind. Das gleiche gilt übrigens auch für Rassismus, Klassismus oder Ableismus. Hinzukommen in der DPSG auch die verschiedenen Generationen, die in unserem Verband zusammenkommen und das Miteinander bereichern. Da aber gerade Fragen der Geschlechterrollen und -zuschreibungen und das Verständnis von Geschlecht und Sexualität sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten stark verändert hat, können auch in unserem Verband verschiedene Perspektiven aufeinandertreffen. Da Alter auch immer Hierarchie bedeutet, fällt es gerade jüngeren Betroffenen schwerer, die Diskriminierung anzusprechen. Als dritte Ursache für Sexismus in der DPSG ist ihre Geschichte zu benennen. Denn zum einen stammt die Pfadfinder*innenbewegung aus einem militaristischen Weltbild ab, das Hierarchien bis heute begünstigt. Zum anderen wurde die DPSG zunächst als männlicher Verband gegründet und auch wenn Frauen seit den 70er Jahren Mitglied werden können, wurde diese Aufnahme nicht erkennbar aufgearbeitet.
Wir wollen in einem Verband leben, in dem alle jungen Menschen gleichberechtigt aufwachsen können. In einem Verband, in dem jede*r aktiv teilhaben kann und in dem die Fähigkeiten und Fertigkeiten des und der Einzelnen(zu binär?) genauso berücksichtigt werden wie ihre und seine Interessen: Alle müssen in ihren Einzigartigkeiten gefördert werden – ungeachtet ihres Geschlechts.
Diese feministische Utopie richtet sich nicht an der männlichen Norm aus, sondern befähigt stattdessen alle Menschen zu einem selbstbestimmten und selbstbewussten Leben mit allen Möglichkeiten, die dieser Verband zu bieten hat. In diesem Kontext muss sich die DPSG selbst kritische befragen und reflektieren. Wir müssen – als Verband und als Leitende bereit sein, einander zuzuhören und voneinander und miteinander zu lernen.
Bis diese Utopie Wirklichkeit geworden ist, gilt es aktiv daran zu arbeiten, dass alle Mitglieder des Verbandes ohne Diskriminierung in diesem Verband leben können. Dazu gehört auch ein bewusster Umgang mit Sexismus. Wir empfehlen dafür folgenden Handlungsleitfaden:
Wir sprechen in diesem Kontext nur von Sexismus, die Handlungsempfehlung kann aber auch für andere Formen der Diskriminierung verwendet werden.
Hast du gerade die Zeit, die Muße, die Kapazität dich mit dem Thema auseinanderzusetzen?
Ja
Sprich mit anderen darüber, solidarisiert euch, bildet Banden.
Bin ich sprachfähig?
Ja
Nimm die diskriminierende Person in einem ruhigen Moment beiseite und sprich mit ihr über die Situation.
Wenn du dich damit wohler fühlst: Such dir Unterstützung für das Gespräch.
Nein
Nimm deine Gefühle/Intuition ernst.
Informier dich!
Sprich mit anderen über deine Wahrnehmung.
Nein
Schreib die Situation auf und komm auf die Frage nach einer gewissen Zeit zurück.
Vor dem Gespräch
Was ist Ziel, was ist deine Absicht, oder was erhoffst du dir?
Zum Beispiel:
Im Gespräch
Damit sich das sexistische Verhalten nicht konstant wiederholt, muss aufgeklärt werden.
Es gibt ein paar Dinge zu beachten, damit ein Potenzial für Veränderung möglich ist.
wichtig fürs Veränderungspotential entscheidend für Diskriminierung
Absicht klären:
Verlagerung der Fragestellung, weg von persönlicher Schuld:
hin zu Verantwortungsübernahme: