Suche
Navigation

Advents-Impulse der Spiri-AG #2

07.12.2020  |  Spiritualität

Adventszeit. Zeit der Besinnlichkeit. In diesem Jahr vielleicht noch mehr als sonst. Unsere Spiri-AG hat Impulse zum Thema Grenzen für euch vorbereitet, die wir in den nächsten Wochen mit euch teilen möchten.

>>>

Nehmt einander an, wie ihr seid!

Jeder Mensch setzt seine Grenzen anders. Deine Grenzen können enger sein als meine oder weiter – was für mich noch in Ordnung ist, kann dir schon ‚zu weit gehen‘. Ich muss dir also zuhören, deine Gesten und Mimik deuten lernen, um zu wissen, was für dich noch in Ordnung ist.

„Die Natur gab uns eine Zunge, aber zwei Ohren, so dass wir doppelt so viel hören können als wir sprechen“, gab schon Baden Powell zu bedenken. Das ist nicht immer einfach. Wenn wir erst einmal mitten in der Planung der nächsten Aktion sind, im Spiel, im (digitalen) Gespräch, dann muss ich ab und zu innehalten und mich umsehen, dich ansehen. Fühlst du dich in dieser Situation gerade wohl? Wenn nicht: kann ich etwas tun, um das zu ändern?

Gerade jetzt durch die Coronazeit werden Grenzen verschoben. Unser Bewegungsradius wird kleiner, zum Urlaub geht es eher mal ein Wochenende zu den Eltern heim als mit dem Bus nach Schweden ins Lager oder per Flugzeug ans Mittelmeer. Gleichzeitig bekommen wir über Videokonferenzen Einblicke in die Wohnungen von Personen, die wir vielleicht sonst nicht erhalten würden. Und ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich fühle mich momentan viel schneller unwohl als früher, wenn jemand mir nahe kommt (und sei es auch nur im Supermarkt beim Einkaufen) – mein Unterbewusstsein hat sich den empfohlenen Mindestabstand schon so sehr eingeprägt.

Grenzen sind also nichts Feststehendes. Selbst bei einer Person, deren Grenzen ich einmal kannte, kann sich diese Linie verschieben. Es heißt also, aufmerksam zu sein gegenüber dem Anderen. 'Als Pfadfinder, als Pfadfinder...begegne ich allen Menschen mit Respekt und habe alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder als Geschwister' sagt uns unser Pfadfindergesetz. Für mich persönlich hat die Akzeptanz von Grenzen Anderer viel mit Respekt zu tun. Respektiere ich deine Grenzen, dann respektiere ich dich als Person, als eigenständigen Menschen mit seinen Vorlieben, Interessen und auch Abneigungen. Wir alle mögen andere Dinge, können andere Dinge, sind eben unterschiedlich. Wenn wir alle gleich denken und handeln würden – wie langweilig wäre das Leben, wie viele Möglichkeiten gingen uns verloren!

Diese Unterschiedlichkeiten zu akzeptieren ist für mich, was das Pfadfindergesetz uns sagen möchte: Nehmt einander an, wie ihr seid!

 

Idee für die Gruppenstunde oder auch zuhause:

Wer bin ich – und wer bist du? Wie wäre es, wenn ihr aus all den unterschiedlichen Personen in eurem Trupp (vielleicht sogar eurem Stamm?) ein großes Mosaik machtet? Jeder von euch gestaltet für sich ein Stück eines Mosaiks, das für ihn selbst steht. Die Größe des Teils könnt ihr an den vorhandenen Platz anpassen, an dem das Mosaik zusammengetragen werden soll. Der Gestaltung sind dabei keine Grenzen gesetzt! Klebt, schneidet, malt. Klebt die Stücke dann auf eine große Platte, ein Plakat oder was ihr sonst so habt – mit Fotos der Stücke, falls ihr euch nicht treffen könnt, klappt das Ganze sogar digital! Können deine Gruppenkinder anhand der Teile die anderen erkennen? Woran?

Zurück